Von Günter, 17.04.2024

MARK KNOPFLER/ MOUNT KIMBIE/ SOMA/ NEW MASTERSOUNDS/ ANDREA MOTIS/ KENNY GARRETT/

Auch wenn der für diese Seite viel zu bekannt ist, sei mir doch der Hinweis gestattet. Seit dem 12. gibt’s eine neue Platte/CD von MARK KNOPFLER, der ja nicht ganz zu Unrecht viele Fans hat. Heute (11.) noch nicht gehört.

Neues kommt auch von den Elektro-Post Punks MOUNT KIMBIE, die noch deutlich länger kein neues Werk veröffentlicht haben. Aus Elektronics und Konventionellem zusammengesetzt klingt die Musik mit ihren 80er Jahre Digi-Drums und gelegentlich schrillen Gitarren- und Keyboard-Sounds auf den ersten Blick recht schroff. Wird mit jedem Hören zugänglicher, aber einfach Pop wollen sie nicht und wird „The Sunset Violent“ auch nicht.

Von der anderen Seite des Tisches: Das italienische Trio SOMA ist für die gleichnamige CD von indo-persischer Musiktradition beeinflusst. Mit den passenden Instrumenten, Oud, Tanbur, Tabla und mehr hängen sie jedoch nicht in der Vergangenheit fest, sondern intonieren ziemlich deutlich von durchaus manchmal freiem Jazz inspiriert.

ew Mastersounds – Old School, ganz frisch

Da sind sie wieder, die NEW MASTERSOUNDS. Mit schöner Regelmässigkeit legen sie neues Material vor. Instrumental, mit g,b,dr, Hammond, huldigen sie dem spät 60er angejazztem Funk. Heisst auch „Old School“, klingt jedoch nicht alt. Knackige Grooves, überwiegend im Midtempo mit gekonnten Gitarren- und natürlich Hammond-Einlagen. Nicht wirklich neu, aber immer wieder frisch.

Andrea Motis – Eine CD voll Liebe

Mit einem ungewöhnlichen Album meldet sich Sängerin/Trompeterin ANDREA MOTIS zu Wort. Mit der chilenischen Camerata Papageno, einem Streicher-Ensemble, das Tenor Christian Boesch nach seiner Umsiedlung dorthin aufgebaut hat, intoniert sie „Febrero“, ihr Album der Liebe. Nord- und Südamerikanische Lieder zum Thema mit kleinem Orchester frisch und motivierend umgesetzt. Von ‚The Man I love‘ über das ‚Girl from Ipanema‘ zu ‚Perfidia‘. Neunmal Liebe in Variationen, mit leichtem Schwung, toller Stimme und ein wenig Trompete. Hören!

Während sich KENNY GARRETT auf seinem letzten Album an der Musik seiner geistigen Vorfahren orientierte, schreitet er jetzt in die Zukunft. Wer immer auch ‚Svoy‘ ist, der hat für Kennys neue CD elektronische Sounds programmiert, vom Titel abgeleitet mit Hilfe künstlicher Intelligenz? Kenny hat im Laufe seines Lebens mit den unterschiedlichsten Musikern komplexe und auch weniger anstrengende Musik abgeliefert. „Who killed AI“ ist für seine Fans auf jeden Fall eine echte Herausforderung! 

Black Lives– Mein Schönheit der Woche

Vor 2 Jahren startete das Project BLACK LIVES mit dem Aufsehen erregenden ‚From Generation to Generation“ Doppel. Für die aktuelle Fortsetzung „People of Earth“ hat Produzentin Stefany Calembert wieder eine sehr grosse Anzahl InstrumentalistInnen und SängerInnen zusammen gebracht, die in unterschiedlichsten Kombinationen gemeinsam musizieren. Da reicht das Spektrum von gefühlvoll souligen Balladen über straighte Grooves unter Spoken Word (ich schreibe extra NICHT Hip Hop) zu Fusion Jazz Variationen in flüssigen Tempi. Ganz gleich, wie geradlinig einige Tracks auch angelegt sein mögen, die Beteiligten lassen ihr Engagement für die titelgebende Bewegung nie vermissen und ihren Willen zur eher jazzigen Ausführung deutlich durchscheinen. Aus Vergangenheit Zukunft machen, mit erstarktem Selbstbewusstsein und mindestens Gil Scott-Heron im Hinterkopf. Mit fast 80 Minuten randvoll und zur grossen Freude auch als Doppel LP. Wer in diesem Jahr nur eine LP mit Black Music (ohne Bling Bling) kaufen will: Hier ist sie.

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